Als Gatte und die Meisterin
zehn Jahr´ verheirat´ warn´
da gingen sie zum Feiern 
ins feinste Restaurant.

Es wurd´  ein köstlich Mahl bestellt
dazu ein Rotwein schwer,
der wurd´ direkt im Glas serviert, 
den Gatten wundert´s  sehr.

Denn in ´nem teuren Restaurant
wird Wein meist dekantiert,
dann ein Schluck ins Glas gekippt 
und erst einmal probiert.

"Nun gut", dachte sich Gatte dann
"sollst nicht so kleinlich sein.
Das Mahl ist gut, ich hau´ jetzt rein" 
und nippte dann am Wein.

Die Unterhaltung war sehr nett
und während Gatte nippte
die Meistrin bei dem Essen
den Rotwein ganz schnell kippte.

Sie prostete auch immerzu,
stieß immer wieder an,
der Gatte nippte unbeschwert, 
er musst´ noch Auto fahrn´.

Doch irgendwann war es so weit:
zur Neige ging sein Wein.
Er hob das Glas, setzte dann an, 
zog sich den Schluck hinein.

Zwei gold´ne Ringe rollten
an seinen Schneidezahn,
Erleichterung bei Meisterin 
schuf sich dann seine Bahn.

Aus Feingold sind die Ringe,
das heißt das Gold ist weichlich,
im Lauf der Zeit gibt´s Riefen
wie in der Ehe reichlich.